Runder Tisch

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Villa Hadriana bei Tivoli

UNESCO-Welterbe seit 1999

teilweise erhaltenen Gewölben anschlossen. Im Süden, in einem breiten Tal, gab ein Grottentriclinium, ein überwölbter Speisesaal, den Blick auf ein großes, von Säulenhallen umgebenes Wasserbecken frei. Diese Anlage sollte an die Nillandschaft bei Kanopos in der Nähe Alexandrias erinnern. Überhaupt ist die Villa ein Ort voll der Reminiszenzen an die griechische Kultur, die Hadrianus seit früher Jugend verehrte, und an seine Reisen im östlichen Mittelmeerraum. Dies bestätigt auch die antike Biographie des Princeps: »Seinen Landsitz baute er auf erstaunliche Weise aus; er griff dort nämlich die klangvollsten Namen von Provinzen und Örtlichkeiten wieder auf; so schuf er sich sein Lykeion, seine Akademie, sein Prytaneion, sein Kanopos, seine Poikile und sein Tempe« (SHA Hadr. 26,5).

Auch wissenschafts- und kunsthistorisch hat die Villa Hadriana eine eminente Bedeutung. Nach Statuen wurde auf dem Gelände der Villa bereits im 16. Jahrhundert gegraben, in einer Zeit, in der auch der Gelehrte und Architekt Pirro Ligorio eine erste Beschreibung der Villa verfasste. Die Ruinen inspirierten Francesco Borromini, und Piranesi erforschte im 18. Jahrhundert die Bauwerke der Villa.

Der Verein Kasseler Freunde der Antike – Société des Antiquités e. V. fördert das öffentliche Interesse an den Alten Sprachen, an der Geschichte der Antike sowie an allen Bereichen der antiken Kultur.
  Die Villa Hadriana bei Tivoli ähnelt in vieler Hinsicht dem Bergpark Wilhelmshöhe; es handelt sich um die Sommerresidenz des römischen Princeps Hadrianus (117-138 n. Chr.) unweit von Rom. Der Kaiser ließ hier auf einem riesigen Areal eine Anlage errichten, auf die der Begriff ›Villa‹ kaum noch zutrifft. Bauten, Landschaft und Wasser bilden bis heute ein faszinierendes Ensemble.

Die Villa Hadriana bestand aus zahlreichen Gebäudekomplexen, die in die Landschaft am Rande der Albaner Berge eingebettet waren. Der Princeps besaß hier einen privaten Rückzugsraum, das sogenannte Teatro Marittimo, eine Inselvilla, die von Wasser und einer Säulenhalle umschlossen war. Ein Hof von 230 Meter Länge mit einem Bassin und einer Wandelhalle an der Nordseite war den Wohngebäuden vorgelagert, an die sich die Thermen mit ihren

Der Verein Kasseler Freunde der Antike – Société des Antiquités e. V.
unterstützt Kassels Wasserkünste und Herkules im Bergpark Wilhelmshöhe
auf dem Weg zum Welterbe

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